Das Vorrang und Eignungsgebiet Wind (VREG) Rennersdorf-Sandberg/ Schmiedefeld wird von 3 FFH- (Flora Fauna Habitat) Gebieten umgeben. Diese heißen: Wesenitz unterhalb Buschmühle, Rödertal oberhalb Medingen sowie Obere Wesenitz und Nebenflüsse. Insgesamt kommen hier 10 verschiedene Fledermausarten vor. In Rennersdorf-Neudörfel und auch in Schmiedefeld sind während der Sommermonate vor allem an lauen Sommerabenden mit Einbruch der Dunkelheit, die nahezu lautlosen Flugakrobaten zu bestaunen. Ihre Flughöhen variieren dabei recht stark und nicht selten sind auch bodennahe Flugmanöver zu beobachten. Während des Fluges schlagen die Tiere oft ansatzlose Haken, zu denen Vögel kaum in der Lage sein dürften. Dieses für Fledermäuse charakteristische Zickzack fliegen, macht es auch im schwachen Licht der Abenddämmerung möglich, Fledermäuse von Vögeln anhand ihres charakteristischen Flugbildes zu unterscheiden. Lautlos sind die Tiere nach eigenem erleben aber nicht immer. Gelegentlich stoßen sie deutlich hörbare Fieptöne aus, die vermutlich der Verständigung unter Artgenossen dienen. Die Orientierung im Flug geschieht mittels ausgesendeten Ultraschalllauten. Anhand der Reflexion der ausgesendeten Schallimpulse erkennt die Fledermaus nach dem Prinzip des Echolots, im Umgebungsbereich befindliche Hindernisse, aber auch mögliche Beutetiere. Dieses hochkomplexe Ortungssystem, zu deren technischer Nutzung die Menschheit noch nicht allzu lange fähig ist, bewahrt die Fledermäuse allerdings nicht vor der Tötung durch Windenergieanlagen.
Warum werden Fledermäuse durch Windkraftanlagen getötet?

Mehr als 200.000 Fledermäuse sterben lt. Leipnitz Institut für Zoo- u. Wildtierforschung jährlich in Deutschlands Windindustrieanlagen
Entgegen der oft vertretenen Meinung, dass Fledermäuse auf die gleiche Weise, wie unzählige Vögel ums Leben kommen, indem sie durch die Rotorblätter der Anlagen erschlagen werden, ist die Haupt-Todesursache in diesem Zusammenhang eine andere. Fliegen Fledermäuse in die Nähe sich drehender Rotoren, werden ihre Lungen zerrissen. Der Grund liegt in den extremen Luftdruckschwankungen, die durch die Drehbewegung der Rotorblätter erzeugt werden. Diesen Schwankungen sind die Lungen der Tiere einfach nicht gewachsen. Wer es genauer wissen will der googelt einfach mal nach dem Begriff Barotrauma. Eine Windkraftanlage des Typs Enercon E-126 überstreicht eine Rotorkreisfläche von 12.668 m², anders ausgedrückt von 1,27ha. Dabei werden max. 11,7 U/min erreicht. Berechnet man daraus die Geschwindigkeit an den Rotorblattspitzen, so erhält man ziemlich genau 280km/h. Der dabei entstehende Windsog, vernichtet alles Leben was auch nur in die Nähe des Rotors gerät. Windenergieanlagen müssen in Deutschland ab einer Bauhöhe von >100m mit einer Tag- und Nachtbefeuerung zur Kennzeichnung als Luftfahrthindernis ausgestattet sein. Zur Anwendung kommt dazu weißes oder rotes Blitzlicht von enormer Lichtstärke. Sehr große Windenergieanlagen werden zusätzlich am Turm der Anlage in einer Höhe ab 45m durch rote Dauerbeleuchtung gekennzeichnet. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Gefahr für Fledermäuse. Sie kennen sicher das bekannteste Lied von Marlene Dietrich. Im Refrain heißt es… Männer umschwirr’n mich wie Motten das Licht. Das in diesem Lied verwandte Bild, beschreibt die Vorliebe von Insekten sich um Lichtquellen zu sammeln. Diese bilden wiederum die Hauptnahrung von Fledermäusen. Ein zusätzliche Anziehungskraft für Insekten besitzen Windenergeianlagen aufgrund der auftretenden Wärmeabgabe, bedingt durch die Reibungswärme der rotierenden Teile sowie der Generatorabwärme. Aus Sicht der Fledermaus ist es die richtige Entscheidung genau dort hin zu fliegen, wo sie die größte Beutetierdichte geortet hat. In den Fällen, wo eine solche Insekten-Ansammlung um das Maschinenhaus von Windenergieanlagen besteht, ist es eine totsichere Fehlentscheidung.
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